Kittlitz - Nostitz

ANDACHT
Liebe Leserinnen und Leser,
in den kommenden Wochen stehen uns mit dem Buß- und Bettag, dem Volkstrauertag und dem Ewigkeitssonntag einige eindrückliche Tage bevor. Nicht ohne Grund denken wir an das Vergehen und schauen zurück auf diejenigen Menschen, die nicht mehr unter uns sind. Manche Traurigkeit ist in unseren Herzen. Das Laub wird von den Bäumen fallen, wenn wir aus dem Fenster schauen, die Tage werden immer kürzer und die Sonne verliert ihre wärmende Kraft. Herbstwind und kühle Nächte halten Einzug. Was wir da in der Natur erleben, verdeutlicht uns unsere eigene Vergänglichkeit.
Auch das Kirchenjahr findet mit dem Ewigkeitssonntag seinen Abschluss. Dagegen leuchtet dann von ferne das Licht des Ersten Advents. Auf alles Vergehen folgt das Neuwerden. So wie an einem kahlen Ast schon die Knospen für das folgende Frühjahr zu sehen sind, so leuchtet uns das Licht entgegen. Jesus sagt von sich selbst: Ich bin das Licht der Welt. Mit diesem Licht im Herzen kann Trost finden, wer trauert, kann weitergehen, wer stillsteht, kann Ruhe finden, wer im Stress des Alltags zu versinken droht und Liebe, wen nach Anerkennung hungert. Die kommenden Wochen bieten Gelegenheit, des Vergangenen zu gedenken, aber auch ein Licht anzuzünden, das von dem kündet, der kommen wird, um alles hell und
freundlich zu machen.
Ich wünsche Ihnen und Euch gesegnete und tröstliche Herbstwochen und grüße herzlich,
Ihr und Euer Pfarrer
Friedemann Bublitz


REFORMATION ODER HALLOWEEN
Was denn nun....
Sicher haben sie auch schon erlebt, dass Kinder am 31. Oktober abends schaurig verkleidet durch die Dörfer ziehen und an den Häusern klingeln. „Süßes oder Saures!“ bekommt zu hören, wer dann die Tür öffnet. Dann ist man gut dran, wenn man den Kindern etwas Süßes anbieten kann. Man kann es aber auch ganz beruhigt bleiben lassen… :) wie auch immer - dieses Brauchtum ist hierzulande vergleichsweise neu und kommt aus den Vereinigten Staaten, eigentlich aber vorher schon aus Irland. In Nordamerika ist dieser Tag sehr beliebt, die Verkleidungen gehören dazu, manche Menschen gestalten ihr ganzes Haus entsprechend. Halloween leitet sich vom englischen All Hallows’ Eve ab und bedeutet zu deutsch: Vorabend von Allerheiligen. Der Allerheiligentag ist ein wichtiger Feiertag in der katholischen Kirche. Auch die evangelische Kirche kennt einen Gedenktag der Heiligen am 01. November. Es wird der Heiligen gedacht, also der verstorbenen Christen, die gläubig und fromm gelebt haben. Beim Halloweenfest vermischen sich heidnische und kirchliche Überlieferungen. Bei uns ist dieser Tag ein stiller Tag. Aber es gibt durchaus auch die Traditionen, an diesem Tag auf Friedhöfen gemeinsam zu feiern und zu tanzen und an den Gräbern zu essen, z. B. in Südamerika. Dort ist auch eine Verkleidung mit Totenkopfmasken nicht ungewöhnlich. Andere Länder, andere Sitten… Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun? Denn am 31. Oktober feiern die evangelischen Christen doch den Reformationstag. – Martin Luther hat seine 95 Thesen in Wittenberg am Vorabend von Allerheiligen an die Schlosskirchentür in Wittenberg gehängt. So konnte er sicher sein, dass am folgenden Tag, an dem sehr viele Menschen in die Kirche gingen, jeder und jede seine Thesen gelesen hat. Die Schlosskirchentür war so etwas wie die Informationstafel der Stadt Wittenberg. So gibt es über Umwege durchaus eine Verbindung zwischen Halloween und unserem Reformationstag. Man muss das eine nicht ablehnen, um das andere wichtig zu nehmen. Wem also der Kirchgang am Reformationstag und die Erkenntnisse Luthers am Herzen liegen, kann durchaus auch abends ein paar verkleideten Kindern eine Freude machen. So einfach ist das!
Ihr und Euer Pfarrer Friedemann Bublitz



MAL WAS HISTORISCHES BEIM AKTUELLEN
Bei den Sanierungsarbeiten wurde ein historisches Dokument entdeckt und durch Herrrn Ch. Max und einen Bekannten von Herrn Max in mühevoller Kleinarbeit entziffert. Nach diesem Fund können wir wieder etwas genauere Angaben zur Orgel machen. Auf dem Schild ist zu lesen:
Diese Orgel ist erbaut im Jahre 1859. Die Aufstellung des Werkes begann den 25.Juli, die Beendigung desselben erfolgte den 15.Oct. Die Übernahme geschah den 17.Oct. durch Herrn Org. Carl Eduard Hering aus Budizin und die Einweihung fand statt den 30.Oct. Das Werk enthält im Ganzen 2144 Pfeifen, darunter 13 blinde Prospektpfeifen. Davon kommen aufs Hauptwerk 1065 und auf das Oberwerk 566 Zinnpfeifen. Holzpfeifen enthält das Werk 118, das Oberwerk 166 und das Pedal 216. Das Werk enthält also 1631 klingende Zinn- und Holzpfeifen. Bemerkt Carl Aug. Kotzor, erster Lehrer und Organist
INFORMATION ZUR RESTAURIERUNG DER KITTLITZER ORGEL
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.
Ein kleines Wunder ist geschehen, dass unsere schöne Orgel in der Kittlitzer Kirche wieder in alter Pracht ertönen kann - Gott zur Ehre und den Menschen zur Freude. Das ist den vielen Spenderinnen, Spendern und den helfenden Händen zu verdanken, die einen großen Beitrag zum guten Gelingen geleistet haben. Die Arbeiten gehen voran, der Zusammenbau ist im vollen Gange - erinnern Sie sich noch? Unserer Orgel geht die Luft aus - mittlerweile bekommt die Orgel schon wieder Luft. Die Windladen sind unter größter Kraftanstrengung wieder zurück an Ort und Stelle. Natürlich gibt es noch viel zu tun - trotzdem blicken wir schon voraus.
Wir laden herzlich ein, zur Wiedereinweihung der Orgel in der Kittlitzer Kirche am 18.01.2026 um 15.00 Uhr in einem Festgottesdienst mit anschließendem Empfang und kleinem Imbiss. Da wir auf Grund der zu erwartenden Wetterlage nur bedingt für eine gut temperierte Kirche sorgen können, bitten wir um entsprechende Bekleidung.
Informationen auch unter https://orgel-kirche-kittlitz.de